Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine Nahrungsergänzungsmittel (NEM), die die gleichen Vitalstoffe (Vitamine, Mikronährstoffe) enthalten, wie sie im natürlichen Verbund mit der Nahrung zugeführt werden. Synthetische Vitamine bzw. Mikronährstoffe haben auch ganz andere Wirkungen im Organismus als die Nahrungsvitalstoffe. Das ergibt sich schon allein aus den unterschiedlichen chemischen Strukturformeln; sie mögen sich ähneln, identisch sind sie keineswegs. Auch das synthetisch hergestellte Vitamin D hat nur gewisse strukturelle Ähnlichkeiten mit dem natürlichen mittels UVB-Strahlung aus körpereigenem Cholesterin in der Haut gebildeten Vitamin D.
Grundsätzlich besteht für in Deutschland lebende Menschen keine Notwendigkeit, NEM einzunehmen, denn Mangelzustände sind sehr selten und meist Folge massiver gastrointestinaler Resorptionsschwächen (z. B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) – hier würde eine Substitution ohnehin nichts bringen. Die meisten Menschen sind krank, weil sie überversorgt sind, und nicht, weil sie unterversorgt sind.
Dr. med. Andreas Michalsen, ein großer Verfechter der Naturheilkunde, Professor an der Berliner Charité sowie Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin, Autor vieler Sachbücher zum Thema Naturheilkunde und Ernährung, bezeichnet den Tag, als Chemiker begannen, die Nahrung nach ihren Inhaltsstoffen (Vitamine) aufzuschlüsseln, als einen schlechten Tag für die Medizin und die Gesundheit der Menschen.
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Aus Lanolin oder Flechten hergestelltes Vitamin D weist zwar gewisse strukturelle Ähnlichkeiten mit dem natürlichen mittels UVB-Strahlung aus körpereigenem Cholesterin in der Haut gebildeten Vitamin D auf, es hat aber gänzlich andere Wirkungen. Dass Cholecalciferol – wie andere Immunsuppressiva und Steroidhormone auch – Patienten mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen kurzfristig Erleichterung bringt, ist unumstritten. Dies ist auf eine rein symptomatische entzündungs- und damit schmerzhemmende Wirkung zurückzuführen. Eine chronische Überdosierung kann jedoch zu massiven Nebenwirkungen führen: Wird durch synthetisches Vitamin D der Blutspiegel angehoben, sinkt das körpereigene Vitamin D. Möglicherweise entfallen dadurch der natürliche Krebsschutz und andere positive Wirkungen, die vom körpereigenen Vitamin D ausgehen.
Folgende Blutveränderungen werden infolge chronischer Vitamin D-Einnahme beobachtet:
Anstieg: Hämatokrit, Calcium, Kupfer, Osteoporosemarker Alkalische Phosphatase und Ostase, Nierenparameter Gesamt-Eiweiß, Kreatinin und Cystatin C, Lebertransaminasen Gamma-GT, GOT, GPT, LDH und insbes. GLDH, Cholesterin, Autoimmunmarker und einige Tumormarker, insbes. PSA.
Abfall: GFR, Immunglobulin M, Parathormon.
Beachte: Das Blut ist nicht Speicherplatz für 25-OH-Cholecalciferol. Eine genauere Analyse stellt die Messung des zellulär aktiven Vit D 1,25-DiOH-Cholecalciferol dar.
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Die verpflichtenden ärztlichen Leitlinien sind zu beachten – Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen sind sträfliche ärztliche Kunstfehler:
Die Zufuhr von Vitamin D über einen längeren Zeitraum kann zu einer Hypervitaminose führen: Die Vitamin-D-Hypervitaminose äußert sich in einer Hyperkalzämie und Hyperkalziurie, bedingt durch eine überstimulierte Calciumresorption aus Darm und Knochen. +++ Die Hyperkalzämie kann zu Calciumeinlagerungen in Blutgefäßen, Herz, Lungen, Muskeln und Nieren führen (Gefahr einer funktionellen Niereninsuffizienz). +++ Während einer Behandlung mit Cholecalciferol-Tagesdosen über 1.000 I.E. müssen die Calciumspiegel im Blut und im Urin regelmäßig überwacht und die Nierenfunktion überprüft werden. Diese Überprüfung ist besonders wichtig bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden oder Diuretika. +++ Im Falle einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut oder im Harn und/oder bei Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. +++ Das Risiko für Herzrhythmusstörungen kann infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel im Blut während der Behandlung mit Vitamin D zunehmen. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt eine EKG-Überwachung sowie eine Kontrolle der Calciumkonzentrationen im Blut und im Urin sowie des Medikamentenspiegels im Blut durchführen.
Stand 06.12.2024
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