Gaza verhungert, der Westen „mahnt“ – und lädt gleichzeitig die nächste Munitionslieferung aufs Schiff. Deutschland bremst Waffenexporte, um Moral zu simulieren – wahrscheinlich bis die Kameras aus sind.
Die CDU feiert sinkende Asylzahlen, weil man jetzt einfach die Tür abschließt. Von der Leyen predigt „Einheit“ – allerdings nur für Banken, Konzerne und ihre Lobbyfreunde. Dobrindt und Merz spielen Innenpolitik wie Karneval – maskiert, laut und ohne Sinn.
Die Wirtschaft stöhnt unter Bürokratie, Berlin nickt verständnisvoll und erfindet sofort ein neues Formular.
Fazit: Die Weltpolitik ist ein Kartenhaus aus Lügen – gebaut von Leuten, die nicht mal wissen, wie man Karten mischt. Und wir? Wir dürfen zahlen, klatschen und hoffen, dass sie uns nicht komplett ruinieren.
Auch an diesem Sonntag bleibt wenig Raum für Besinnung. Zu laut sind die Stimmen der Mächtigen, zu allgegenwärtig ihre Narrative – voll Pathos, voller Überzeugung, doch oft meilenweit entfernt von der Wahrheit.
Da ist eine Ursula von der Leyen, die Europa verkauft wie ein PR-Projekt – ein Europa der Konzerne, der Bürokratien, der Technokraten. Ihre Rhetorik klingt nach Einheit und Verantwortung. Doch was sie wirklich organisiert, ist die Entfremdung der Menschen von der europäischen Idee. Statt Brücken zu bauen, werden Sanktionen verhängt. Statt Frieden zu suchen, wird aufgerüstet – mit Milliarden. Für wen eigentlich?
Da ist ein Jens Spahn – einer der Architekten einer Pandemie-Politik, die im Nachhinein mehr Fragen als Antworten hinterließ. Kein Wort der Entschuldigung. Keine Rechenschaft. Dafür Bücher, Interviews und politische Ambitionen. Der öffentliche Schaden wurde privatisiert – und politische Verantwortung in Erinnerungslücken abgelegt.
Benjamin Netanjahu – ein Mann, der sich zum Verteidiger eines ganzen Volkes stilisiert, dabei aber mit zynischer Berechnung Krieg zur Machtsicherung betreibt. Humanitäre Bedenken? Fehlanzeige. Kritik? Antisemitismuskeule. Der Gazastreifen ist ein Massengrab geworden – physisch und moralisch. Und Europa schaut weg oder klatscht höflich.
Und dann: Wolodymyr Selenskyj. Vom TV-Star und Komiker zum Präsidenten, vom Hoffnungsträger zum Kriegsverwalter. Was einst als Verteidigung gegen eine Invasion begann, ist längst zum Dauerkonflikt geworden, mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Die Frage, die niemand laut stellen darf: Wie viele Ukrainer wollen überhaupt noch kämpfen? Vermutlich wollen 90 % einfach nur Frieden – notfalls auch unter anderen politischen Vorzeichen. Der Horror des Krieges hat sie längst so zermürbt, dass die russische Kontrolle für die meisten das kleinere Übel darstellt.
Doch solche Fragen gelten als Sakrileg. Wer sie stellt, wird diffamiert – als Putinfreund, als Feind der Freiheit. Dabei ist es gerade die Freiheit, die verloren geht, wenn Zweifel verboten werden.
Wir leben in einer Welt der großen Worte und kleinen Wahrheiten. In der Lüge zur Tugend erklärt wird – solange sie auf der „richtigen Seite“ steht. In der Menschenrechte selektiv gelten. Und in der Krieg als alternativlos verkauft wird – von Menschen, die niemals selbst an der Front stehen werden.
Es ist an der Zeit, nicht mehr nur zwischen Ost und West zu unterscheiden, sondern zwischen oben und unten. Zwischen denen, die Kriege führen, und denen, die sie ertragen müssen. Zwischen denen, die über Frieden reden, und denen, die ihn wirklich wollen.
Der Sonntag lädt ein zur Umkehr; nicht zur Resignation, sondern zur Rückbesinnung auf Wahrheit und auf Menschlichkeit; und vor allem auf den Mut, das Offensichtliche auszusprechen – selbst wenn es unbequem ist.
Es ist Sonntag. Zeit zum Innehalten? Kaum. Die Welt brennt – und die, die löschen sollten, gießen weiter Öl ins Feuer. Mit freundlichen Worten, voller Pathos – aber stets im Dienst der eigenen Interessen.
In Gaza sterben jeden Tag Menschen, während westliche Regierungen betonen, wie sehr sie sich um „Stabilität“ bemühen. Was sie wirklich stabilisieren, sind Waffenverträge, geopolitische Allianzen – und das Schweigen über eine Katastrophe, die längst jedes Maß gesprengt hat. Was wäre, wenn das Leid nicht im Nahen Osten, sondern mitten in Europa geschähe? Wie lange würde dann noch geschwiegen und relativiert?
Auch hierzulande stehen die Zeichen auf Verdrängung. Die Corona-Politik – über Jahre gerechtfertigt mit angeblich „alternativlosen“ Maßnahmen – wird nun, wo die Widersprüche nicht mehr wegzudiskutieren sind, am liebsten totgeschwiegen. Kein Untersuchungsausschuss, keine echte Aufarbeitung. Die Medien? Meist still. Die Politik? Weiter im „Wir-haben-nur-Gutes-getan“-Modus. Mittlerweile ist selbst Kindern klar, dass man eine Gesellschaft nicht mit Rechenspielen in den Ausnahmezustand schicken darf – und dass Angst kein Ersatz für Evidenz ist.
Und jetzt? Jetzt wird an der Justiz geschraubt. Die SPD will mit Frauke Brosius-Gersdorf und Ann-Katrin Kaufhold Verfassungsrichterinnen durchdrücken, deren Nähe zur Regierung kein Geheimnis ist. Unabhängigkeit? War gestern. Was Trump in den USA vormachte – Richter als politische Werkzeuge – scheint nun auch hier Schule zu machen. Demokratische Institutionen werden zur Bühne parteilicher Machtspiele. Die Trennung der Gewalten? In der Praxis oft nur noch eine Fußnote.
Doch nicht nur in der Politik ist Ideologie zur Ersatzreligion geworden. Auch im Kulturbetrieb tobt der neue Moralismus. Jüngstes Beispiel: Vicky Leandros, die sich rühmte, Alice Weidel von ihrem Konzert ausgeladen zu haben. Nicht etwa, weil Weidel sich dort auffällig verhalten hätte – sondern weil sie die falsche Partei vertritt. Der Ausschluss als Tugendgeste, die Ausgrenzung als Akt der Haltung. Man fragt sich: Prüft Leandros bei ihren Konzerten eigentlich auch, ob sich im Publikum Verurteilte wegen Gewalt-, Missbrauchs- oder Sexualdelikten befinden – oder zählt das alles weniger als ein falsches Parteibuch?
Wenn Demokratie nur noch dann gilt, wenn sie das Richtige wählt, ist sie keine mehr.
Wenn Kunst nur noch Raum für Gesinnung lässt, ist sie keine mehr.
Und wenn Humanität nur selektiv angewendet wird, verliert sie ihren Namen.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack: Die Werte, von denen so oft geredet wird – sie gelten scheinbar nur noch, wenn sie nützlich sind.
Der Rechtsstaat als PR-Kulisse. Die Menschenrechte als Feigenblatt der Doppelmoral.
Es wird Zeit, dass wir uns unbequeme Fragen stellen. Nicht, weil wir alles besser wissen – sondern weil es unsere verdammte Pflicht ist, wachsam zu bleiben. Auch – und gerade – am Sonntag.
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