Osteoporose – Pathophysiologie und kritische Betrachtung der Kalzium- und Vitamin-D-Supplementierung


Osteoporose wird häufig als Erkrankung aufgrund von Kalziummangel oder Vitamin-D-Defizit betrachtet. Diese vereinfachte Sichtweise greift jedoch zu kurz, da die Pathophysiologie komplexer ist und primär strukturelle Veränderungen im Knochenbindegewebe betrifft.
Osteoporose ist keine Kalziumverlust- oder Vitamin D-Mangelkrankheit.
Der Knochen setzt sich zu etwa 75 % aus organischem Bindegewebe (vorwiegend Kollagenfasern) und zu rund 25 % aus anorganischen Mineralien, vor allem Kalziumsalzen, zusammen. Dieses Verhältnis gewährleistet sowohl Elastizität als auch Festigkeit. Das Bindegewebe verleiht dem Knochen seine Flexibilität, während die Mineralien für Stabilität sorgen.
Bis etwa zum 30. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse kontinuierlich zu. Anschließend tritt ein langsamer, physiologischer Abbauprozess ein. Im höheren Lebensalter übersteigt die Resorption des Knochengewebes die Neubildung, wobei insbesondere der Anteil des organischen Bindegewebes abnimmt. Dieser Verlust an elastischen Strukturen führt zu einer Verringerung der Knochenmasse und -größe.
Bei Osteoporose ist der Knochen insgesamt reduziert, das Verhältnis von Mineralien zu Bindegewebe ist verschoben: Der relative Anteil an Kalzium ist höher, während der Anteil an organischem Bindegewebe abnimmt. Dadurch verliert der Knochen Elastizität und wird spröde. Im Röntgenbild zeigt sich dies als erhöhte Strahlentransparenz.

Kritische Bewertung der Kalzium- und Vitamin-D-Supplementierung

Die gängige medizinische Praxis empfiehlt bei Osteoporose die vermehrte Zufuhr von Kalzium und Vitamin D. Diese Maßnahme zielt auf eine Erhöhung der Knochenmineraldichte ab, berücksichtigt jedoch nicht, dass eine übermäßige Mineralisierung die Elastizität des Knochens mindert und seine Brüchigkeit erhöht.
Darüber hinaus wirkt Kalzium auf den katabolen Stoffwechsel und kann degenerative Prozesse im gesamten Organismus begünstigen. Mögliche Folgen einer chronisch erhöhten Kalziumzufuhr sind Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gesteigerte nervöse Erregbarkeit und – unter bestimmten Bedingungen – eine erhöhte Krebsgefahr. Letzteres kann damit zusammenhängen, dass überschüssiges Kalzium die Permeabilität der Zellmembranen verringert, was zu einem anaeroben (gärungsähnlichen) Stoffwechsel innerhalb der Zellen führen kann.
Osteoporose ist primär eine Erkrankung des Bindegewebes im Knochen und kein Kalzium- oder Vitamin D-Mangelproblem. Therapeutische Strategien sollten daher darauf abzielen, die Qualität und Elastizität des organischen Knochenanteils zu erhalten bzw. wiederherzustellen, anstatt auf eine Erhöhung der Mineralstoffdichte zu setzen. Eine differenzierte Betrachtung der Kalzium- und Vitamin-D-Supplementierung ist insbesondere im Hinblick auf mögliche systemische Nebenwirkungen notwendig.

Interessantes und Grundsätzliches zum Thema Osteoporose

Die Knochenbrüchigkeit nimmt – wie unzählige andere Krankheiten auch – mit dem Alter zu. Mit einer krankhaften behandlungsbedürftigen Osteoporose hat das aber nichts zu tun – Alter ist keine Krankheit.
Erste Anzeichen für eine Osteoporose sind ein Anstieg der Alkalischen Phosphatase und der Ostase. Weil auch bei Stauungen im Leber-Galle-Bereich bzw. bei akuter Cholestase die Alkalische Phosphatase ansteigt, sollten gleichzeitig die Leber-Galle-Transaminasen gemessen werden.
Bis zum 16. (Frau) bzw. 19. Lebensjahr (Mann) spricht man vom Knochenaufbaustoffwechsel – der Mensch wächst.
Bis maximal zum 60. Lebensjahr spricht man vom Knochenerhaltungsstoffwechsel. Knochenaufbauende Therapien, insbesondere die Umstellung der Ernährung auf eine säurefreie, möglichst vegane, also an Zucker und tierischen Eiweißen arme Ernährung, zugunsten der Knochengesundheit macht Sinn.
Spätestens ab dem 60. Lebensjahr kann man sich alle therapeutischen Bemühungen sparen. Alle diesbezüglich angebotenen Therapien sind nutzlos und reine Geschäftemacherei. Der Knochenstoffwechsel ist nämlich weitgehend abgekoppelt vom Zellerneuerungssystem. Es besteht lediglich eine Art Knochenreparaturservice, der bei Knochenbrüchen greift. Der reicht zum Knochenerhalt bis ans Lebensende aus! Gutes Beispiel ist Ötzi: der ist über 5.000 Jahre alt.

Das Osteoporose-Problem ist seit Beginn des Vitamin D-Hypes stetig größer geworden

Das synthetische Vitamin D blockiert die Bildung des körpereigenen Vitamin D und damit auch den vom körpereigenen Vitamin D ausgehenden Infekt-, Krebs- und Osteoporose-Schutz. Vitamin D in Pillenform ist nämlich kein Vitamin, sondern ein Steroidhormon (Kortison!). Rheumatiker und Asthmatiker unter Dauer-Kortison-Therapie entwickeln durchschnittlich nach 20 Jahren Kortison-Einnahme eine iatrogene Osteoporose. Vitamin D schafft das in nur vier Monaten!
Deswegen gelten die Vorschriften des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die Beipackzettel verschreibungspflichtiger Vitamin D-Präparate als verpflichtende Leitlinie.
Zuwiderhandlungen sind sträfliche ärztliche Kunstfehler:
::  Die Zufuhr von Vitamin D über einen längeren Zeitraum kann zu einer Hypervitaminose führen: die Vitamin-D-Hypervitaminose äußert sich in einer Hyperkalzämie und Hyperkalziurie, bedingt durch eine überstimulierte Calciumresorption aus Darm und Knochen. Die Hyperkalzämie kann zu Calciumeinlagerungen in Blutgefäßen, Herz, Lungen, Muskeln und Nieren führen (Gefahr einer funktionellen Niereninsuffizienz).
::  Während einer Behandlung mit Cholecalciferol-Tagesdosen über 1.000 I.E. müssen die Calciumspiegel im Blut und im Urin regelmäßig überwacht und die Nierenfunktion überprüft werden. Diese Überprüfung ist besonders wichtig bei älteren Patienten und bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden oder Diuretika.
::  Im Falle einer erhöhten Calciumkonzentration im Blut oder im Harn muss die Behandlung abgebrochen werden.
::  Bei Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion muss die Behandlung abgebrochen werden.
::  Das Risiko für Herzrhythmusstörungen kann infolge einer Erhöhung der Calciumspiegel im Blut während der Behandlung mit Vitamin D zunehmen. In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt eine EKG-Überwachung sowie eine Kontrolle der Calciumkonzentrationen im Blut und im Urin sowie des Medikamentenspiegels im Blut durchführen.

Therapieempfehlung bei Belastungen im Skelettstoffwechsel bzw. osteoporotischer Stoffwechsellage

OSS-regen spag. Peka 100 ml: 3 x täglich 20 Tropfen in etwas Wasser nach dem Essen,
alternativ:
Retroplex Os Nr.202 100 ml (PZN 10046919): 3 x täglich 20 Tropfen in etwas Wasser vor dem Essen.
Homöopathische Leitsubstanzen: Cyanocobalaminum, Calcium fluoratum, Calcium phos., Calcium carbonicum, Magnesium sulf., Silicea, Rhus tox., Gelsemium, Arnica, Symphytum, Argentum metall. u. a.
Bei Anschlagen der Therapie müssten nach ca. zwei Monaten die Parameter Alkalische Phosphatase und Ostase geringer gemessen werden.

Stand: 03.02.2025